Rum - Alles auf einen Blick

Tauche ein in die faszinierende Geschichte und Herstellung des goldenen Elixiers der Karibik - Rum. Von seiner Bedeutung für Seefahrer bis zu den verschiedenen Arten von Rum und wie du ihn am besten genießen kannst. Erlebe die Vielseitigkeit dieses Destillats und erfahre, wie es die Welt im Laufe der Jahrhunderte erobert hat.

Rum ist weit mehr als ein Gaumenschmeichler aus der Karibik

Rum, das goldene Elixier der Karibik, ist weit mehr als nur ein alkoholisches Getränk. Dieses vielseitige Destillat schlägt die Brücke zwischen legendären Piraten auf hoher See, tropischen Träumen und einem vollaromatischen, facettenreichen Klassiker, der in keiner Bar dieser Welt fehlen darf.

Hergestellt aus Zuckermelasse fand er dank der dänischen West Indien Flotte im 18. Jahrhundert seinen Weg u.a. nach Deutschland und erfreute sich schnell großer Beliebtheit. Andere Nationen des europäischen Kontinents kamen aufgrund ihrer Seeflotten sogar noch früher mit dem köstlichen karibischen Klassiker in Berührung und empfanden ihn gleichermaßen als Fluch und Segen. Dazu gleich mehr.

Während er früher nicht nur aus Genusszwecken sondern z.B. zur Konservierung von Trinkwasser auf hoher See verwendet wurde, kennt man ihn heutzutage als vielseitigen Allrounder für Cocktails oder Gebäck.

 

Die Geschichte des Rums

Hinter vielen Genussmitteln verbirgt sich eine oftmals weit zurückreichende und spannende Geschichte. Die Wikinger zum Beispiel tranken ihren Met u.a. zu kultischen Handlungen, bei den Römern war Wein ein fester Bestandteil des Frühstücks (ientaculum) und in Bayerischen Klöstern war es den Mönchen während der Fastenzeit erlaubt bis zu fünfmal ihren Krug mit würzigem Bier zu füllen, sodass sie ihren Nährstoffbedarf einigermaßen decken konnten.

Europäische Seefahrer in der Karibik - Das Bier verträgt die Sonne nicht

Europa brachte einige erfolgreiche Seefahrernationen hervor und im 16. Jahrhundert zählten England und Spanien zu den dominierenden. Um die Motivation der hart arbeitenden Besatzung auch bei längeren Fahrten hochzuhalten, galten Bier und Wein als gängige Begleiter auf hoher See. Auch Trinkwasser wurde damit desinfiziert, da es ihnen an den nötigen Fähigkeiten zur Konservierung mangelte. Mit zunehmend höheren Wachstumsbestrebungen wurden jedoch auch die Fahrten immer länger und so begannen im 17. Jahrhundert die kolonialen Eroberungen der östlichen Karibikinseln, um diese für den Anbau zu nutzen. 

 

Die reichhaltige Ernte zog jedoch auch schnell das Interesse von Piraten auf sich, sodass die Kolonialmächte sich gezwungen sahen, Schiffe zum Schutz der Bauern zu entsenden. Lange Fahrten, heiße Tage und bis zu 600 Mann Besatzung (Flaggschiff) konnten für alle Beteiligten schnell zur mentalen Belastungsprobe werden, die nicht selten körperlich ausgetragen wurde. Der im europäischen Klima sonst so probate, spannungslösende Proviant in Form von Wein und Bier hielt den karibischen Wetterverhältnissen jedoch nicht lange stand und verdarb recht zügig. Alternativen mussten her!

Süßigkeiten für Europa und Rum für die Matrosen!

In Europa werden zur damaligen Zeit die Rufe nach süßen Speisen laut und das warme Klima der Karibik bot die idealen Bedingungen für den Anbau des dafür benötigten Zuckerrohrs. Eine Plantage nach der anderen entstand und schon bald begannen die ersten Bauern aus dem Zuckerrohr auch Alkohol zu destillieren. Auch wenn die Nachfrage grundsätzlich da gewesen wäre, sahen sich die Europäer gezwungen, den Export mit Beschränkungen und sogar Verboten zu überziehen, um sich das eigene Geschäft mit dem Verkauf alkoholischer Getränke nicht verderben zu lassen.

Die Zuckerrohr-Bauern saßen nun auf Fässern voller Rum und das lockte auch noch unangenehme Interessenten an: Piraten!

Als kluge Geschäftsleute begannen die Anbauer den Rum an die zum Schutz entsandten Soldaten der British Royal Navy zu veräußern, welche dadurch nun endlich wieder ein Ass im Ärmel gegen schlechte Laune an Bord hatte.

 

Die Entstehung von Grog

Das neue Getränk erfreute sich bei den Seeleuten größter Beliebtheit, brachte jedoch auch seine Schattenseiten mit sich. Die tägliche Ration von einem halben Liter hochprozentigem Rum (75% Vol. ) setzte der Truppe rasch zu, sodass viele von ihnen nicht mehr dem Bild des akkuraten Mitglieds der britischen Flotte entsprachen.

Die tägliche Ausgabe musste also verdünnt werden. Folglich wurde ein Belohnungssystem eingeführt für lobenswertes Verhalten, Tapferkeit oder Fleiß. Die Tagesration Rum wurde nun verdünnt mit Zitronensaft und Zucker an die Mannschaft verteilt. Der Grog war geboren.

 

Um 1740 begann man zudem Wasser zur weiteren Verdünnung beizumischen, um die Wirkung abermals abzumildern und senkte die tägliche Menge über die Zeit stufenweise herab. Bis zum Jahre 1970 gehörte Rum zur täglichen Ration der Soldaten der Royal Navy.

Auch wenn man vieles über Rum weiß ist heute nicht klar, wie er genau entstand. Der Anbau von Zuckerrohr gelangte durch Portugiesen und Spanier von Brasilien in die Tropen und legte dort den Grundstein für viele der noch heute existierenden Rum-Produzenten.

 

Wie wird Rum hergestellt?

Die Herstellung von Rum ist ein faszinierender Prozess, der Geduld, Erfahrung und handwerkliches Können erfordert. Rum wird aus Zuckerrohrsaft oder Melasse gewonnen, wobei die genaue Herstellungsmethode von der Art des Rums und den regionalen Traditionen abhängt. Hier ist eine ausführliche Erklärung des Herstellungsprozesses von Rum:

1. Ernte des Zuckerrohrs

Die Herstellung von Rum beginnt mit der Ernte von Zuckerrohr. Zuckerrohr ist eine hohe, mehrjährige Pflanze, die hauptsächlich in tropischen Regionen wächst. Die Ernte erfolgt in der Regel von Hand, indem die Zuckerrohrstangen geschnitten und von Blättern und Blattscheiden befreit werden.

2. Extraktion des Safts

Es gibt zwei Hauptmethoden zur Extraktion des Zuckerrohrsafts: 

Direkter Saft
Hier wird der frische Zuckerrohrsaft direkt nach der Ernte gepresst. Dieser Saft ist süß und enthält bereits Zucker. Er wird oft für die Herstellung von Rhum Agricole verwendet, einer besonderen Rumart.

Verwendung von Melasse
Melasse ist ein Nebenprodukt der Zuckerherstellung. Sie entsteht, wenn der Zucker aus dem Zuckerrohrsaft entfernt wird. Melasse ist klebrig und enthält viel Zucker, aber auch viele Aromastoffe. Sie wird häufig als Ausgangsmaterial für die Rumherstellung verwendet.

3. Fermentation

Der gewonnene Zuckerrohrsaft oder die Melasse wird fermentiert, indem Hefe hinzugefügt wird. Während der Fermentation wandelt die Hefe den Zucker in Alkohol und Kohlendioxid um. Die Dauer der Fermentation und die Art der verwendeten Hefe können den Geschmack und das Aroma des zukünftigen Rums beeinflussen.

4. Destillation

Die fermentierte Melasse wird nun destilliert, um den Alkoholgehalt zu erhöhen bzw. den gebildeten Alkohol vom Rest des Ausgangsmaterials zu trennen. Dies geschieht in speziellen Destillationsapparaten, die je nach Region und Tradition unterschiedlich sein können. In vielen Fällen wird Rum zweifach oder sogar dreifach destilliert, um einen höheren Alkoholgehalt und eine klarere Trennung von Aromen zu erzielen.

5. Reifung

Der destillierte Alkohol wird in Eichenfässern gelagert. Die Dauer der Lagerung kann variieren und sie hat einen entscheidenden Einfluss auf den Geschmack und die Farbe des Rums. Während der Reifung nimmt der Rum Aromen aus dem Holz des Fasses und gegebenenfalls aus vorherigen Inhalten auf.

6. Abfüllung

Nach der Reifung wird der Rum oft mit Wasser heruntergesetzt, um den gewünschten Alkoholgehalt zu erreichen. Der Rum kann auch gefiltert oder gemischt werden, um die jeweils erwünschten Eigenschaften zu erzielen.

7. Flaschenabfüllung

Schließlich wird der Rum in Flaschen abgefüllt, etikettiert und für den Verkauf vorbereitet.

Es gibt verschiedene Arten von Rum, darunter Weißer Rum, Goldener Rum, Dunkler Rum und Agricole Rum. Jede dieser Kategorien hat ihre eigenen spezifischen Herstellungsmethoden und Qualitätsmerkmale. Rum kann auch in verschiedenen Fässern gereift werden, wie Eichenfässern oder Fässern, in denen zuvor andere Spirituosen gelagert wurden, was zusätzliche Nuancen und Aromen verleihen kann.

Woher bekommt Rum seine Farbe?

Die Farbe von Rum und die Unterschiede zwischen den verschiedenen Arten von Rum hängen eng mit dem Herstellungsprozess und der Reifung zusammen. Hier ein schneller Überblick zu den verschiedenen Rumsorten.

 

1. Weißer Rum

  • Farbe: Weißer Rum, auch als klarer Rum oder Silberrum bezeichnet, ist farblos oder hat eine sehr helle, transparente Farbe.
  • Herstellung: Weißer Rum wird in der Regel aus frischem Zuckerrohrsaft oder Melasse hergestellt. Nach der Destillation wird er normalerweise nicht oder nur sehr kurz gelagert, wodurch er seine klare Farbe behält. Er wird oft in Edelstahltanks oder neutralen Fässern gelagert, um den Einfluss von Holz zu minimieren.
  • Geschmack: Weißer Rum hat in der Regel einen milden, leicht süßen Geschmack mit minimalen Holz- oder Vanillenoten. Er wird oft für Cocktails und Mixgetränke verwendet, bei denen die klare Farbe wichtig ist.

2. Goldener Rum

  • Farbe: Goldener Rum hat eine goldene bis bernsteinfarbene Farbe. Diese Farbtöne stammen aus der Lagerung in Eichenfässern.
  • Herstellung: Goldener Rum wird aus Melasse oder Zuckerrohrsaft hergestellt und anschließend in Eichenfässern gelagert, wo er Aromen und Farbstoffe aus dem Holz aufnimmt. Die Dauer der Lagerung variiert, kann aber mehrere Jahre betragen.
  • Geschmack: Goldener Rum hat einen vollmundigeren Geschmack als weißer Rum. Er zeichnet sich durch komplexere Aromen von Vanille, Karamell und manchmal auch Gewürzen aus. Er kann sowohl pur genossen als auch in Cocktails verwendet werden.

3. Dunkler Rum

  • Farbe: Der dunkle Rum ist tiefbraun bis mahagonifarben.
  • Herstellung Dunkler Rum wird aus Melasse hergestellt und über einen längeren Zeitraum in Eichenfässern gereift. Die Lagerung und der Kontakt mit dem Holz verleihen ihm seine dunkle Farbe und intensive Aromen.
  • Geschmack: Dunkler Rum hat einen kräftigen und komplexen Geschmack mit Noten von Eiche, Gewürzen, getrockneten Früchten und manchmal sogar Schokolade oder Kaffee. Er wird oft pur genossen oder für anspruchsvolle Cocktails verwendet.

4. Agricole Rum

  • Farbe: Agricole Rum, auch bekannt als Rhum Agricole, variiert von klar bis goldbraun, abhängig von der Lagerung und dem Produktionsprozess.
  • Herstellung: Rhum Agricole wird ausschließlich aus frisch gepresstem Zuckerrohrsaft hergestellt. Dies verleiht ihm einen einzigartigen Geschmack und Charakter. Je nachdem, wie lange er in Eichenfässern gelagert wird, kann seine Farbe variieren.
  • Geschmack: Agricole Rum hat oft einen frischeren und grasigeren Geschmack im Vergleich zu Rums, die aus Melasse hergestellt werden. Es kann eine breite Palette von Aromen aufweisen, darunter florale, fruchtige und würzige Noten.

Die Farbe von Rum hängt also maßgeblich von der Rohstoffwahl, der Destillation und der Lagerung ab. Jede Rumart bietet ein einzigartiges Geschmacksprofil und eignet sich für verschiedene Anwendungen, sei es das Mixen von Cocktails oder zum Genuss in purer Form.

Wie schmeckt Rum am besten?

Rum ist eine vielseitige Spirituose, die auf verschiedene Arten genossen werden kann, abhängig von der Art des Rums und den persönlichen Vorlieben. Hier sind einige Möglichkeiten, Rum zu genießen:

1. Pur

Weißer Rum
Ein leichter, klarer Rum kann gut gekühlt oder auf Eis pur genossen werden, um die subtilen Aromen zur Geltung zu bringen.

Goldener und Dunkler Rum
Diese Rumsorten sind oft für den puren Genuss geeignet. Sie können bei Raumtemperatur oder leicht gekühlt in einem Tumbler- oder Schnapsglas serviert werden. So entfalten sie ihre komplexen Aromen besonders gut.

2. "On the Rocks"

Einige Rumliebhaber bevorzugen Rum mit Eiswürfeln. Das Eis verdünnt den Rum leicht und mildert die Aromen etwas ab, was insbesondere bei stärkeren Rumsorten angenehm sein kann.

3. Mit Wasser verdünnt

Viele Genießer verdünnen Rum mit einem Spritzer Wasser, um den Alkoholgehalt zu reduzieren und die Aromen besser wahrnehmen zu können. Dies ist besonders bei hochprozentigen Rumsorten eine gängige Praxis.

4. Cocktails mit Rum

Rum ist eine Schlüsselzutat in vielen klassischen Cocktails. Hier sind einige beliebte Optionen:

 

  • Mojito: Weißer Rum, Limettensaft, Minze, Zucker und Soda.
  • Daiquiri: Weißer Rum, Limettensaft und Zucker.
  • Pina Colada: Rum, Ananassaft, Kokosnusscreme und Crushed Ice.
  • Rum Punch: Rum, Fruchtsaft, Zucker und Gewürze.
  • Hot Buttered Rum: Brauner oder schwarzer Rum, Schlagsahne, Butter, gemahlene Gewürze
  • Rum and Coke (Cuba Libre): Rum und Cola, oft mit Limette garniert.

So schmeckt der Rum aus der Allgäu-Brennerei

Der AlpRum aus der Allgäu-Brennerei wird aus Melasse hergestellt und in hochmodernen Brennblasen langsam und schonend über fünf patentierte Whirl-Böden destilliert. Dieser Prozess ist besonders aromaschonend. Nur die feinsten Aromen und gehen in den fertigen Brand über.

Nach der Destillation wird der AlpRum in neuen Eichenholzfässern mindestens ein Jahr eingelagert. Dadurch erhält er seine goldbraune Farbe und Geschmacksnuancen von Holz und Vanille. Eine ganz feine Süße rundet den Rum ab.

 

  • Geruch: Der AlpRum hat einen intensiven, charakteristischen Duft und leichte Röstaromen
     
  • Geschmack: Am Gaumen ist der AlpRum besonders weich und sehr ausgewogen. Die angenehme Vanille-Note rundet die Aromen-Vielfalt gekonnt ab
     
  • Abgang: Der Abgang ist trotz der 40 % Vol. mild. Geschmack und Duft bleiben noch lange erhalten

 

So solltest Du den AlpRum genießen

Der AlpRum aus der Allgäu-Brennerei eignet sich sehr gut für den puren Genuss.
Er sollte dabei nicht gekühlt, aber auch nicht zu warm sein. 16 - 18°C sind optimal.
Mit seinen 40% Vol. ist ein verwässern durch Eiswürfel oder die Zugabe von Wasser nicht notwendig. 

Wer gerne Cocktails genießt, ist mit dem AlpRum der Allgäu-Brennerei auch bestens beraten. Durch seine ausgewogene Aromen-Vielfalt eignet er sich sehr gut für die Zubereitung klassischer Rum-Cocktails.

 

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