Verkatert? Woher das Kopfweh kommt und was dagegen hilft

Wer kennt es nicht. Der Abend ist lustig, die Nacht ist lang und die Gläser füllen sich scheinbar wie von selbst. Doch dann, am nächsten Morgen, kommt das böse Erwachen. Der Kopf scheint zu explodieren. Doch an was genau liegt das eigentlich?

Zum einen ist natürlich die Menge des getrunkenen Alkohols ausschlaggebend.

Ein weiterer Aspekt ist die Dehydration. Das heißt: Alkohol wird in der Leber abgebaut, wodurch die Urinproduktion angekurbelt wird. Dadurch verliert der Körper Wasser und folglich auch wichtige Mineralstoffe. Dieser Wassermangel gilt als Hauptursache für Kopfschmerzen beim Kater.

Doch auch die Art bzw. die Qualität des Alkohols haben einen großen Einfluss darauf, ob unser Kopf am Tag nach dem Feiern schmerzt oder nicht.
Landläufig wird häufig gesagt: "Das war halt ein billiger Fusel, kein Wunder, dass ich Kopfweh habe!”. Doch ist da was dran? Tatsächlich ja! Die sogenannten Fuselöle verursachen Kopfschmerzen. 

 

“Billiger Fusel” - Was bedeutet das überhaupt?

Will man den Begriff “Billiger Fusel” erklären, so muss man sich die Herstellung des Alkohols, den sogenannten Brennprozess oder Destillation, näher anschauen.


Bei der Destillation wird das eingemaischte und vergorene Obst (s. Artikel zum Unterschied zwischen Obstbrand, Geist, Likör, etc.) in den kupfernen Brennkessel gegeben und erhitzt. Bei 78,4 Grad Celsius beginnt der Alkohol dann zu verdampfen und nach oben zu steigen. Zu Beginn der Destillation befinden sich in diesem Dampf neben dem Alkohol auch u.a. auch das giftige Methanol. Diesen Abschnitt der Destillation nennt man “Vorlauf”. Danach geht es über in den Mittellauf, also das Herzstück, das schlussendlich dann auch weiterverarbeitet wird.

Erst gegen Ende der Destillation kommen dann neben dem Alkohol auch die Fuselöle dazu. Diesen dritten Abschnitt nennt man “Nachlauf”. 

Die Kunst beim Brennen besteht darin, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen und den Mittellauf von Vor- und Nachlauf zu trennen. Je reiner der Mittellauf ist, desto hochwertiger ist die Qualität des entstandenen Brandes und desto weniger Kopfschmerzen hat man am nächsten Tag, da keine Fuselöle im Produkt vorhanden sind.

 

Was hilft gegen Kater?

Doch was tun, wenn man doch mal zu tief ins Glas geschaut hat? Wie lässt sich der böse Kater verscheuchen?

  1. Viel trinken
    Um den Wassermangel wieder auszugleichen, sollte man viel trinken. Experten empfehlen zwei bis vier Liter stilles Wasser oder einen milden Kräutertee zu trinken. Auf Kohlensäure sollte man besser verzichten um den Magen nicht noch mehr zu strapazieren.
     
  2. Elektrolyt-Haushalt auf Vordermann bringen
    Neben dem Wassermangel ist auch der Elektrolyt-Vorrat erschöpft. Daher empfiehlt es sich, salzig zu essen. Sei es eine salzige Gemüsesuppe, Salzstangen oder - für Hartgesottene -  Tomatensaft mit Salz und Pfeffer. Hauptsache, die Nahrung ist nicht zu schwer und zu fettig. 
     
  3. Vitamine
    Vitamine bringen deinen Organismus auch wieder zum Laufen. Dazu eignet sich zum Beispiel ein frisch gepresster Orangensaft, aber auch Vitamin- und Mineralstoff-Brausetabletten.
     
  4. Frische Luft
    Auch wenn es Überwindung kostet: Bewegung an der frischen Luft tut Körper und Geist gut! Nur bitte nicht übertreiben, damit der Kreislauf nicht zu stark belastet wird. 
     
  5. Duschen
    Eine kühle Dusche fördert die Durchblutung und bringt den Kreislauf wieder in Schwung. Dazu ein frisch duftendes Duschgel wie z.B. Zitrone oder Limette und man fühlt sich schon fast wieder wie neu geboren!
     
  6. Natürliches Aspirin
    Wer es ohne Kopfschmerztabletten versuchen möchte, kann sich auch mit  natürlichem Aspirin helfen: Ein Espresso mit Zitronensaft z.B. ersetzt die klassischen Kopfschmerztabletten!

Kann man einem Kater auch vorbeugen?

Mittelchen zur Kater-Bekämpfung gibt es also einige. Doch kann man den unerwünschten Nebenwirkungen vom Alkoholkonsum auch vorbeugen? 

Die Antwort lautet: Ja!

  1. Sport treiben
    Man hört es vielleicht nicht gerne, aber Sport treiben hilft tatsächlich, um einem Kater nach einer Party vorzubeugen! Studien haben gezeigt, dass ein Ganzkörpertraining den Stoffwechsel für die nächsten 48 Stunden anregt und somit der Alkohol schneller abgebaut werden kann. Also statt faul auf der Couch zu sitzen - raus ins Freie oder ins Fitnessstudio und danach auf die Party!
     
  2. Ausreichend Schlaf
    Eine weitere Möglichkeit, einem Hangover vorzubeugen, besteht darin, in den Tagen vor der Feierei ausreichend zu schlafen, denn Schlafmangel begünstigt die unangenehmen Folgen am nächsten Tag. Da ausreichend Schlaf das Immunsystem stärkt, sind 7 bis 9 Stunden Schlaf pro Nacht die ideale Vorbereitung auf die Party.
     
  3. Essen
    Am Tag der Party solltest du auf jeden Fall genügend Nahrung zu dir nehmen. Am besten eignet sich fettreiches Essen, denn das verlangsamt die Aufnahme von Alkohol. Pommes mit Mayo, ein Burger-Menü oder ein Döner sind also absolut erlaubt!
     
  4. Wasser trinken
    Da Alkohol dem Körper Flüssigkeit entzieht, empfiehlt es sich, bereits vor dem Alkoholkonsum ausreichend Wasser zu trinken.
    Tipp: Auch während der Party immer mal wieder ein Glas Wasser zwischen den alkoholischen Getränken vermindert die Kater-Symptome am nächsten Tag ebenfalls!